Mit dem Acrobat SDK Prozesse automatisieren
Adobe Acrobat bietet Entwicklern vielseitige Schnittstellen, um Dokumentenprozesse zu automatisieren und individuell anzupassen. Auf dem Event „Gathering Adobe Document Cloud“ hat Actino Software eindrucksvoll gezeigt, wie breit das Einsatzspektrum dieser Möglichkeiten ist – von cleveren JavaScript-Lösungen bis hin zu leistungsstarken Plug-ins.
Application JavaScripts – Automatisierung mit Bordmitteln
Mit JavaScript lassen sich in Acrobat weit mehr als nur Formularfelder berechnen. Auch Menübefehle können aufgerufen und miteinander kombiniert werden, um Abläufe vollständig zu automatisieren. Ein Beispiel von Actino Software zeigte, wie eingebettete Dokumente per Klick extrahiert und am Ende des Hauptdokuments eingefügt werden – eine Voraussetzung, um das gesamte Dokument anschließend mit Acrobat Signdigital zu unterzeichnen.
JavaScripts sind plattform- und versionsunabhängig, laufen also unter Windows und macOS gleichermaßen. Sie können einzelne PDFs oder ganze Stapel verarbeiten, ohne dabei auf Systemfunktionen zugreifen zu müssen – ideal für sichere, reproduzierbare Automatisierung.
Acrobat Plug-ins – Mehr Automatisierung und Barrierefreiheit
Mit Plug-ins lassen sich Acrobat-Funktionen gezielt erweitern. Zwar bietet Acrobat Pro bereits zahlreiche Werkzeuge zur Erstellung barrierefreier PDFs, doch oft fehlt der letzte Schliff: etwa Lesezeichen oder verlinkte Fußnoten, die für den PDF/UA-Standard erforderlich sind. Hier setzt das von Michael Karbe vorgestellte Plug-in Footnote-Linker an. Es fügt automatisch tausende Hyperlinks hinzu – die Basis für interaktive, zugängliche Dokumente und eine bessere Nutzererfahrung.
Acrobat-Plug-ins werden in c++ für Windows und macOS entwickelt und sind in der Regel versionsstabil – eine neue Acrobat-Version erfordert also kein neues Plug-in, solange Adobe keine tiefgreifenden Änderungen vornimmt.
Mehr Zusammenarbeit und Digitalisierung durch Plug-ins
Auch die Kommentarfunktion von Acrobat bietet Potenzial zur Prozessoptimierung. Mit einem Plug-in lassen sich neue Anmerkungstypen definieren, die klassische Prüf- oder Freigabeprozesse digitalisieren. Ein Praxisbeispiel: die eBGV Collection. Diese Tool-Sammlung enthält Module zur maßstabsgetreuen Berechnung von Längen, Flächen, Abständen und Winkeln – ideal etwa für die Genehmigung von Bauanträgen.
Intelligente Recherche und Webservice-Integration
Die Möglichkeiten enden nicht auf dem lokalen Rechner. Über REST-APIs oder Weblinks können Plug-ins direkt mit Webdiensten kommunizieren. Das Plug-in LawTracker erkennt beispielsweise juristische Referenzen in einem Dokument und verknüpft sie automatisch mit einer Online-Plattform. So sparen Juristinnen und Juristen wertvolle Zeit bei der Prüfung von Schriftsätzen. In ähnlicher Weise könnten auch Bestell- oder Freigabeprozesse direkt aus Acrobat heraus angestoßen werden.
Fazit
Ob JavaScript, Plug-in oder Webservice – mit dem Acrobat SDK lässt sich nahezu jeder Dokumentenprozess automatisieren, erweitern oder in bestehende Workflows integrieren. Actino Software zeigt, wie sich so Effizienz, Barrierefreiheit und Zusammenarbeit auf das nächste Level heben lassen.
München, Oktober 2025